Ugali na Mchicha – Geschmack von Zuhause und wie man richtig mit den Händen ist
- Monika Hofmann
- 11. Mai
- 2 Min. Lesezeit
Ein einfaches Gericht aus der Region Moshi, das satt macht und Herzen wärmt
„Manchmal braucht es kein Festmahl. Nur einen vollen Teller, einen vollen Bauch und ein dankbares Herz.“

Zum Rezept Ugali na Mchicha:
Zutaten für 4 Personen
Ugali – das gibt Kraft
500 g Maismehl (weiß, „Sembe“
1 Liter Wasser
1 Prise Salz
Mchicha – grüne Hoffnung
500 g frischer Spinat oder traditioneller Mchicha
1 große Zwiebel, fein gehackt
2 Tomaten, gewürfelt
2 Knoblauchzehen, gehackt
1 Stück Ingwer (ca. 2 cm), gerieben
200 ml Kokosmilch
2 EL Pflanzenöl
Salz und Pfeffer nach Geschmack
Zubereitung
Ugali – das Herz auf dem Teller
1. Wasser in einem Topf mit Salz zum Kochen bringen.
2. Maismehl langsam einrieseln lassen – dabei ständig kräftig rühren.
3. Wenn der Brei dicker wird, weiter rühren, bis sich eine feste Masse bildet.
4. Ugali zu einer Kugel formen und warm halten. Fertig ist das tansanische „Brot“.
Mchicha – das grüne Gold
1. Öl in einer Pfanne erhitzen, Zwiebeln glasig dünsten.
2. Knoblauch und Ingwer hinzufügen, duftend anbraten.
3. Tomaten zugeben, weich kochen.
4. Spinat hinzufügen, zusammenfallen lassen.
5. Mit Kokosmilch ablöschen, köcheln lassen.
6. Mit Salz & Pfeffer würzen. Abschmecken. Lächeln. Bereit zum Servieren.
Ugali na Mchicha, Karibu chakula
So wird gegessen
Ugali in Stücke reißen, mit den Fingern kleine Kugeln formen, eine Mulde drücken und damit Mchicha aufnehmen. Kein Besteck – nur Gemeinschaft. Wärme. Nähe.
Segenstext – gesprochen über dem Topf
Herr,
dieser Topf ist klein, aber mein Herz ist weit.
Segne, was ich mit meinen Händen zubereite.
Mach es satt für den Körper und warm für die Seele.
Lass jeden, der hier isst, spüren:
Da ist Hoffnung, da ist Liebe, da ist genug.
Segne das Haus, in dem geteilt wird.
Segne die Müden, die Hungernden, die Hoffenden.
Und sei Du selbst die unsichtbare Zutat,
die alles durchdringt:
Kraft, Geschmack, Gemeinschaft
und Gnade.
Amen.
Mit den Händen essen – ein stilles Ritual der Nähe
Bevor gegessen wird, kommt jemand mit einem Wasserkrug. In der rechten Hand trägt er die Kanne, in der linken eine kleine Schüssel. Ohne Worte weiß jeder, was jetzt geschieht:
Einer nach dem anderen hält die Hände über die Schale. Langsam gießt der Gastgeber Wasser über die Finger. Die Gäste waschen sich – in aller Stille. Nicht schnell, nicht hastig. Sondern würdevoll. Ein Zeichen von Reinheit, Respekt und Dankbarkeit.
Dann beginnt das Essen – mit den Händen, nie mit Besteck. Man reißt ein Stück vom Ugali ab, rollt ihn in der Handfläche zu einer Kugel, drückt eine kleine Mulde hinein. Diese Mulde taucht man in den Mchicha, nimmt etwas von der Soße auf – und führt es zum Mund.
Die rechte Hand ist die Esshand. Die linke bleibt zurückhaltend, aus Respekt. Es ist ein Essen, das verbindet – ganz ohne Worte. Denn wer gemeinsam mit den Händen isst, teilt mehr als Nahrung: Er teilt das Leben.
„Gesegnet seien die Hände, die waschen, reichen, teilen. Gesegnet sei das einfache Mahl, das satt macht an Leib und Seele.“
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