Eine ältere Frau hatte zwei große Töpfe. Jeder hing an den Enden einer Stange, die sie auf den Schultern trug.
Einer der Töpfe hatte einen Sprung, während der andere Topf perfekt war und immer eine volle Portion Wasser lieferte.
Am Ende der langen Wege vom Bach zum Haus kam der zersprungene Topf nur halb voll an.
Volle zwei Jahre ging das täglich so weiter, wobei die Frau nur anderthalb Töpfe Wasser nach Hause brachte.
Natürlich war der perfekte Topf stolz auf seine Errungenschaften.
Aber der arme Topf mit dem Sprung schämte sich seiner eigenen Unvollkommenheit und war unglücklich darüber, dass er nur die Hälfte dessen leisten konnte, wofür er gemacht worden war.
Nach zwei Jahren, die er als bitteren Misserfolg empfand, sprach er eines Tages am Bach mit der Frau.
"Ich schäme mich für mich selbst, weil dieser Riss in meiner Seite dazu führt, dass Wasser den ganzen Weg zurück zu deinem Haus ausläuft."
Die alte Frau lächelte:
"Hast du bemerkt, dass auf deiner Seite des Weges Blumen sind, aber nicht auf der Seite des anderen Topfes?“
„Das liegt daran, dass ich immer von deinem "Fehler" gewusst habe, also habe ich Blumensamen auf deiner Seite des Weges gepflanzt, und jeden Tag, während wir zurückgehen, gießt du sie.“
Seit zwei Jahren kann ich diese wunderschönen Blumen pflücken, um den Tisch zu schmücken.
Ohne dich, so wie du bist, gäbe es diese Schönheit nicht, die das Haus ziert.“
Jeder von uns hat seinen eigenen einzigartigen "Fehler". Aber es sind die Risse und Fehler, die wir alle haben, die unser gemeinsames Leben so interessant und lohnend machen.
Liebe Leser und Leserinnen
Dieses Thema betrifft uns alle,
die Zerbrochenheit und die Hoffnung auf Heilung.
Wir alle kennen Momente in unserem Leben, in denen wir uns wie ein zerbrochener Krug fühlen, unwürdig und verloren. Doch ich möchte euch daran erinnern, dass auch ein zerbrochener Mensch, wie der Krug, der sich zu nichts würdig fand, seine Bestimmung hat.
Gott kann aus jedem zerbrochenen Menschen eine wertvolle und einzigartige Person kreieren. Unsere Zerbrochenheit ist nicht das Ende, sondern ein neuer Anfang. In Jeremia 18:6 lesen wir: "Wie der Ton in der Hand des Töpfers, so seid auch ihr in meiner Hand, Haus Israel."
Gott ist unser Töpfer. Er schafft uns, gestaltet uns zu seinem Abbild, auch wenn wir zerbrochen sind. Er nimmt unsere Bruchstücke und formt daraus etwas Neues, etwas Wunderschönes.
Aus zerbrochenen Seelen werden heilungsvolle Herzen. Wo wir Schmerz und Trauer erleben, dort kann Gott Heilung und Freude schenken. In Jesaja 61:1-3 wird prophezeit: "Der Geist Gottes des HERRN ist auf mir, weil der HERR mich gesalbt hat; er hat mich gesandt, den Elenden gute Botschaft zu bringen, zu verbinden die gebrochenen Herzen, Freiheit auszurufen den Gefangenen und Öffnung des Kerkers den Gebundenen; auszurufen ein gnädiges Jahr des HERRN und einen Tag der Rache unseres Gottes; zu trösten alle Trauernden; zu schaffen den Trauernden Zions, dass ihnen Schmuck statt Asche, Freudenöl statt Trauerkleid, Lobgesang statt eines betrübten Geistes gegeben werde."
Gott möchte, dass unser Herz geheilt wird. Er ist bereit, unsere Wunden zu verbinden und uns neue Hoffnung zu geben .
Wir dürfen darauf vertrauen, dass Gott einen Plan für unser Leben hat. Er möchte, dass unser Leben sinnvoll und voller Kreativität wird. Oft sehen wir nur die Scherben, die Bruchstücke unseres Lebens. Doch Gott sieht das vollständige Bild. Er sieht das Kunstwerk, das er aus uns formen will.
Lasst uns also unsere Zerbrochenheit in Gottes Hände legen. Vertrauen wir darauf, dass er uns formen und gestalten wird, wie der Töpfer den Ton. Und lasst uns daran glauben, dass aus unseren zerbrochenen Seelen heilungsvolle Herzen werden können, die Freude und Hoffnung in die Welt tragen.
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